Der Gastspielaustausch zwischen den beiden rumäniendeutschen Bühnen geht weiter: nach dem Temeswarer Auftritt der deutschen Abteilung des Radu-Stanca-Nationaltheaters Hermannstadt im März 2016, mit der Inszenierung „Panik, Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs” von Mika Myllyaho, gastiert demnächst das Deutsche Staatstheater Temeswar (DSTT) in Hermannstadt. Die Temeswarer Produktion „Das Missverständnis” von Albert Camus, unter der Spielleitung von Bocsárdi László, wird
gezeigt.
Das Gastspiel findet mit freundlicher Unterstützung durch das Demokratische Forum der Deutschen in Hermannstadt statt.
Es spielen Enikő Blénessy, Georg Peetz, Ida Jarcsek-Gaza, Ioana Iacob und Sorin Leoveanu, die Bühne schuf Bartha József, die Kostüme entwarf Dobre-Kóthay Judit, die Musik wurde von Könczei Árpád komponiert. Die Aufführung wird ins Rumänische übersetzt.
„Das Missverständnis“ wurde von Albert Camus 1942/1943 im besetzten Paris geschrieben und behandelt die in seinem gesamten Werk zentralen Fragen nach dem Sinn des Lebens und der (Un)Möglichkeit von Glück in einer gottverlassenen Welt. Im Vordergrund der Handlung steht Martha, welche zusammen mit ihrer Mutter ein Gasthaus in einem verregneten Ort in Böhmen betreibt. Sie möchte alles hinter sich lassen und träumt von einem besseren Leben am Meer. Um diesem Wunsch näherzukommen, rauben die beiden Frauen ihre reichen Gäste aus und ertränken sie anschließend. Als ein neuer Gast eintrifft, ahnen die beiden nicht, dass es sich um den Sohn der Familie handelt, der sein Zuhause vor zwanzig Jahren verlassen und sich seitdem nie wieder gemeldet hat. Es kommt zu einem fatalen Missverständnis.
Die DSTT-Produktion „Das Missverständnis” entstand 2012 und wurde im gleichen Jahr auch in die offizielle Auswahl des Nationalen Theaterfestivals Bukarest aufgenommen.
Pressereferentin