Nach William Shakespeare –– Inszenierung: Kristóf Szabó (a. G.)
Dauer der Aufführung: 2h
Übertitelung: RO/EN
Altersbeschränkung: 16+
Trotz der märchenhaften Handlung und der heiteren Verwirrungen, in die sich die Figuren des Stückes verstricken, lässt Shakespeare darin auch die dunklen Seiten der Liebe aufscheinen: Eifersucht und Besitzansprüche, Machtstreben und Geschlechterkampf. Anfang des 19. Jahrhunderts komponierte Felix Mendelssohn Bartholdy die Ouvertüre und die Schauspielmusik "Ein Sommernachtstraum", im 20. Jahrhundert schrieb Benjamin Britten die gleichnamige Oper. Es gibt Verfilmungen des Dramas, darunter den Klassiker, den Max Reinhardt und William Dieterle 1935 in Hollywood schufen, und das Ballett von John Neumeier, das auch zur Zeit in Hamburg aufgeführt wird und im Repertoire zahlreicher großer Häuser Europas ist.
Übertitelung: RO/EN
Altersbeschränkung: 16+
"Kristóf Szabós Sommernachtstraum am DSTT hat die Puristen erschreckt/hoffen lassen. Der Regisseur ändert das Shakespeare-Register völlig. Wir sehen kein lustiges Märchen mehr, sondern eine Aufführung, in der das Groteske überwiegt, in der die fiktive Umgebung von Tyrannen bevölkert wird und in der das Bühnenbild Frauenfeindlichkeit und die Unterordnung der Frauen unter die Männer anklagt. Es wurde intensiv geprobt, in tagelangen Workshops nach den besten künstlerischen Lösungen gesucht, dabei alles, woran gearbeitet wurde, gefilmt, dann aussortiert und das, was man sieht, auf der Rampe belassen. Puck wird in zwei Personen vervielfältigt, ein Er und eine Sie, die Strukturierungsprinzipien des Lebens, die im Subtext die Absichten des Regisseurs verkünden, Shakespeares Stück auf dieser Linie in die Belange der Gegenwart zu übertragen. Eine aufmerksame Darstellung einer dynamischen Stadtlandschaft versetzt die Handlung in die Gegenwart, und die Verschiebung des Schwerpunkts zeigt die Beständigkeit in der Verdichtung der neuen Vision. Die Kostüme sind einfallsreich-suggestiv, die Choreographie (von den Schauspielern selbst erdacht, jeder für sich) trägt zum Tempo bei, die vom Regisseur vorgeschlagene Dynamik hat mich nicht gestört, denn was er überarbeitet, ist rigoros, hat ein einheitliches Fundament. Es ist sein Traum... erschaffen auf der Grundlage der Worte des Barden, eine Bekräftigung der heutigen Überzeugungen über den Feminismus (es gibt einige Frauen in Funduleas Truppe), eine Prämisse, die Bestand hat".