Joe Masteroff –– Musik: John Kander –– Gesangstexte: Fred Ebb –– nach dem Stück "Ich bin eine Kamera" von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood –– Deutsch von Robert Gilbert –– in der reduzierten Orchesterfassung von Chris Walker ––Inszenierung und Choreographie: Răzvan Mazilu
Berlin in den 30-er Jahren: in der Zeit, in der die Nazis die Macht ergreifen, verliebt sich Sally Bowles, die junge Sängerin und Tänzerin des Nachtclubs "Kit Kat", in den Amerikaner Cliff Bradshaw, der als Romanautor berühmt werden will. Doch auch die in die Jahre gekommenen Fräulein Schneider und Herr Schultz finden in zarter Zuneigung zueinander, das gemeinsame Eheglück soll ihnen jedoch wegen seiner jüdischen Herkunft vorenthalten bleiben. Die Schicksale aus "Cabaret" pendeln zwischen Komik und Resignation, Verspieltheit und Dekadenz, zwischen erfüllten und zerstörten Träumen, und werden dabei von den damals erst Fuß fassenden sozial-politischen Zusammenhängen beeinflusst.
"Cabaret" – eine glänzende und faszinierende Scheinwelt der europäischen Zwischenkriegszeit, deren Wiederbelebung auf der Bühne, auch dank ihrer vielen Hits, schon seit der Uraufführung dieses Musicals 1966 die Herzen von Millionen Menschen eroberte.
Zwei Ladies: Olga Török, Horia Săvescu (a.G.)
Gorilla-Mädchen: Suzana Vrânceanu (a.G.)
Matrosen: Horia Săvescu (a.G.), Richard Hladik, Aljoscha Cobeţ
Zwei Nazis: Richard Hladik, Aljoscha Cobeţ
Das Orchester: Gianluca Vanzelli (a.G.), Marius Roman (a.G.), Cristian Ilie (a.G.), Nicolae Bialiş (a.G.), Dorin Tereu (a.G.), Sergiu Cârstea (a.G.), Emil Ionescu (a.G.), Valentina Peetz (a.G.), Ionuţ Dorobanţu (a.G.), Szamtártó Zsolt (a.G.), Sorina Savii (a.G.), Valentin Tătaru (a.G.), Călin Pop (a.G.)
"Cabaret am Deutschen Staatstheater Temeswar ist eine jener
Aufführungen, die man sehen und wiedersehen kann. Gut gespielt, gut
gesungen, gut strukturiert, intelligent inszeniert – eine jener
Aufführungen, zu denen man mit Vergnügen zurückkehrt, eine Form des
glattstreichenden Theaters, obwohl nicht ohne Ideen, eine Form des
Theaters, den jeder Publikumstypus auskosten und schätzen kann."
"Răzvan Mazilu hat in Temeswar genau das gemacht, was er hat tun müssen. Er wurde zum Koagulierungsfaktor von Energien. Er verstand es, zu fordern, er hatte die Feinheit, zu empfangen, was ihm die Leute vor Ort angeboten haben. Er bekam in erster Linie und vor allem anderen eine absolute Zuneigung. Ohne die wäre nichts ästhetisch Beachtenswertes herausgekommen. Er bot und bekam Rigorosität. Keine Ahnung, wie viele aus der Besetzung dieses Stücks zu hundert Prozent Deutsche sind. Mit Sicherheit: nicht sehr viele. Was ich aber noch sicherer weiß, ist, dass wir es hier mit einer Aufführung "von deutscher Qualität" zu tun haben. Sie funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk, sie verfügt über Sensibilität, inneres Engagement und den Rhythmus der lateinischen Seele."
"Der Spiel-Raum atmet auf natürlichste Weise die angepeilte
Atmosphäre. Das Berlin der 1930er Jahre. Die metaphorischen Federstriche
widergeben die Couleur der Zeit, das Ganze wird durch nicht weniger
relevante und zeitgeist-suggerierende Kostüme vervollständigt, der
Spielraum verleiht Dynamik und Öffnung. [...] Unter der musikalischen
Leitung von Peter Oschanitzky reißen wunderbare Instrumentisten prägnant
die Thematiken an, die weltumspannend erfolgreich waren als Hits über
mehrere Generationen: Willkommen, Mein Herr, Cabaret. [...] Die jungen
Schauspieler entfalten eine überschwängliche Energie, exemplarische
Hingabe, Spielfreude und Tanz- und Gesangstechniken, die offensichtlich
assimiliert sind und nicht nur zum schönen Schein nach außen hin gemimt
werden."