Regie: Alexandru Dabija
"Die Inszenierung setzt auf effektvolle Widersprüchlichkeit, auf den Kontrapunkt, sowie auch, gewissermaßen, auf den Verlust jeglichen echten Zeitbezugs. […] Der Spielleiter vermag es, das Dasein der Gestalten als programmierte Mechanismen, als sinnentleerte Wesen, in ihrer bloßen authentischen Körperlichkeit darzustellen. Durch die konsequente Unbeständigkeit der Details will Alexandru Dabija – so meinen wir – jene Aussagen in Frage stellen, welche Die kahle Sängerin, Ionescos Debütstück, lediglich als ein theoretisches Dokument des Antitheaters betrachten."
"In der Auffassung von Alexandru Dabija unterscheidet sich die Familie Martin von der Familie Smith durch eine relative Entspannung und Entlastung des Entfremdungszustandes. Der Dialog, der eigentlich der Rückerlangung eigener Identität dienen soll, wird durch die Eingriffe des Dienstmädchens abgebrochen, das die Erläuterung bis hin zur Identitätsauflösung des Kindes der Martins erweitert. [...] Das Dienstmädchen, eine von äußerster Dramatik und Transparenz tief geprägte Gestalt – ihre Tragik kann gleichermaßen Lachen bewirken – befindet sich zwischen der Kühle der Smiths und der überwältigenden Energie der Martins. Der Feuerwehrhauptmann ist die männliche Nachbildung des Dienstmädchens."